Weiteres LTE-Gemeinschaftsprojekt:Schnelles Internet in der Frankfurter U-Bahn

Bereits in Kürze sollen die täglich rund 300.000 Fahrgäste der Frankfurter U-Bahn das schnelle Internet auch unter Tage nutzen können. Die Mobilfunkanbieter Vodafone, Telekom und Telefónica rüsten die Tunnelstrecken in den kommenden Monaten mit LTE-Technik auf. Derzeit sorgt eine Fahrt mit der Frankfurter U-Bahn für eine Auszeit, quasi eine Entschleunigung vom Alltag. Denn das ansonsten überall in Frankfurt gut ausgebaute und schnelle Internet mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde via UMTS oder LTE ist in den Tunnelstrecken und unterirdischen Bahnhöfen nicht vorhanden. Damit soll es jedoch bald vorbei sein: In einem neuen Gemeinschaftsprojekt bauen die drei Anbieter Vodafone, Telekom und Telefónica in den nächsten neun Monaten die Tunnelstrecken der U-Bahn mit moderner LTE-Technik im 2600 MHz-Band aus. Dazu investieren sie zusammen rund 3,5 Millionen Euro.

Mobilfunkkunden erwarten überall schnelles Internet

Frankfurts Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne)
In den U-Bahnen könnten die Fahrgäste bereits seit 1998 telefonieren, erinnerte Thomas Wissgott, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Doch die inzwischen mehr als fünfzehn Jahre alte GSM-Technik ist nur auf Sprachverbindungen ausgelegt und erfüllt daher die Anforderungen an ein modernes Mobilfunknetz mit schnellen Datenverbindungen nicht mehr. „Das Netz in den U-Bahnen ist nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik“, stellte auch Frankfurts Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) im Rahmen einer rollenden Pressekonferenz vor Ort fest. Heutzutage wollen Verbraucher ihre freie Zeit in der U-Bahn sinnvoll nutzen – sie möchten online die Tageszeitung lesen, jederzeit in die Mediathek schauen oder die neuesten Aktivitäten ihrer Freunde in den sozialen Medien verfolgen können. Dafür benötigen Smartphone-Nutzer einen Datendurchsatz von durchschnittlich drei bis fünf Megabit pro Sekunde. Diesem Wunsch kommen die drei Anbieter mit dem LTE-Ausbau in 27 Stationen und auf 23 Tunnelkilometern nach. Mit dem Abschluss der Arbeiten stellen die drei Unternehmen ihren Kunden jeweils Geschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s zur Verfügung.

Enge Abstimmung zwischen Telefónica, Telekom und Vodafone

Die Arbeiten unter Tage werden dabei für alle Anbieter von Vodafone koordiniert. Bis zum Frühsommer 2016 erneuert Vodafone abschnittsweise die Technik in den Stationen und Tunneln. Dabei wird die alte Technik demontiert und durch eine neue ersetzt. Ein Großteil der Arbeiten erfolgt in den verkehrsruhigen Nachtstunden und damit ohne Störungen für den laufenden Betrieb am Tag. Der Start erfolgt in den Stationen Konstabler- und Hauptwache. Zunächst profitieren daher die U-Bahn-Linien U1, U2, U3 und U8 vom Ausbau. Als weitere Linie ist die U4 vorgesehen, zum Schluss die Linien U6 und U7. Größere Einschränkungen im U-Bahn-Verkehr erwarten die Anbieter und die VGF während der Bauarbeiten nicht. Wie bereits in München arbeiten die drei Unternehmen auch in Frankfurt in enger Abstimmung zusammen, weil sie sich in den räumlich begrenzten U-Bahn-Tunneln die technischen Anlagen teilen. So sind die Funkstationen zentral in einem Raum untergebracht, während die Verteilung der Mobilfunksignale per Glasfaser an die Antennen im Tunnel erfolgt.

Von: Jörg Borm

Government Relations Manager, Legal & Corporate Affairs | Jörg Borm hat ab 1997 als Diplom-Ingenieur der Nachrichtentechnik zunächst einige Jahre den Netzausbau aktiv vorangetrieben, bevor er 2006 in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wechselte. Von 2014 bis 2022 war er bei O2 Telefónica verantwortlich für die Netz-und Vertriebskommunikation (B2C). Seit Mai 2022 ist er Government Relations Manager im Bereich Legal & Corporate Affairs.

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